Die Agro Energie Schwyz AG hat in den letzten zehn Jahren das grösste und bedeutendste Infrastrukturprojekt für die Region umgesetzt. Die Groberschliessungen im Talkessel sind fertig. Die Bauarbeiten verlagern sich nun in Richtung Steinen.
Als im Jahr 2009 die ersten Anlagen im Wintersried und das Fernwärmenetz in Betrieb gingen, konnte niemand ahnen, wie gross die Nachfrage nach einheimischer und erneuerbarer Wärmeenergie sein wird. « Die Kunden haben uns die Türe eingerannt, weil unsere Wärme nicht nur preiswert, sondern dazu auch noch umweltfreundlich ist », sagt der Initiant und Geschäftsführer Baptist Reichmuth. Zurzeit ist rund die Hälfte der Gebäude im Talkessel von Schwyz angeschlossen. Jedes Jahr kommen mehr dazu.
Baustellen verschwinden
Nachdem der Talkessel und Morschach mit mehr als 80 km Fernwärmeleitungen erschlossen sind, werden die Baustellen aus den Dörfern verschwinden. Ab 2017 wird an der Erschliessung von Steinen gearbeitet. Die Baubewilligung für den Ausbau Steinen ist vorhanden. Die ersten Wärmelieferungen sollen mit der Heizsaison 2018 starten. Wer bereits früher eine Wärmeversorgung braucht, dem kann mit einer Übergangslösung geholfen werden, bis die Liegenschaft mit Fernwärme erschlossen wird. Im Rahmen des Leitungsbaus nach Steinen werden auch die letzten Gebiete in Seewen erschlossen. Im Anschluss an die Erschliessung von Steinen wird der Ausbau nach Goldau umgesetzt. Dieser Erfolgt planmässig ab 2019.
Für das über 80 km lange Fernwärmenetz wurden mehr als 80 Mio. Franken investiert. « Ein Fernwärmenetz basierend auf erneuerbarer Energie ist ein klarer Standortvorteil », erklärt Urs Rhyner, Leiter Strategie und Innovation, « denn die Gebäudevorschriften verlangen einen immer grösseren Anteil an erneuerbarer Energie, und so bietet unsere Fernwärme die einfachste und kostengünstigste Lösung für die ganze Region .»
Grosse regionale Wertschöpfung
Im Jahr 2016 werden rund 80 GWh Wärme verkauft. Dies entspricht 10 Mio. Litern Heizöl und 26 500 t CO2 , welche eingespart werden konnten. Dieses Geld bleibt in der Region und fliesst nicht ab ins Ausland, wie dies beim Kauf von Erdöl oder Erdgas geschieht. Darauf basiert ein wesentlicher Teil der regionalen Wertschöpfung. Weiter wurden über 20 Teil- und Vollzeitstellen geschaffen. Zählt man auch die Stellen bei den diversen Zulieferern, kommen weitere 20 Stellen dazu. Insgesamt hat die Agro Energie Schwyz AG in den letzten zehn Jahren mehr als 140 Mio. Franken investiert, so viel wie keine andere Firma in dieser Zeit in der Region investiert hat.