Biogasanlage

In der Biogasanlage wird regionale Biomasse zu Biogas vergärt. Der Hauptanteil der angelieferten Biomasse ist Gülle von Landwirtschaftsbetrieben aus der Gegend, der Rest besteht aus diversen Biomasse-Cosubstraten. Das produzierte Biogas wird anschliessend in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) verbrannt und zur Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt.

Fakten

Elektrische Leistung: 526 kW

Thermische Leistung: 558 kW

Ökostrom: 3 000 000 kWh (750 Haushalte)

Wärme: 3 000 000 kWh (300 Haushalte)

Inbetriebnahme: 2009

Funktion

Die Biogasanlage besteht aus zwei Fermentern und einem Endlager mit Gasfolienabdeckung. Aus der Vorgrube wird die Gülle in die beiden Fermenter gepumpt. Dort werden die Biomasseabfälle (Cosubstrate) dazu gemischt.
Die Fermenter werden stets auf eine Temperatur von rund 40°C beheizt und mit Rührwerken regelmässig durchmischt. In anaeroben Gärungsprozessen fermentieren Bakterienkulturen die Biomasse zu Biogas. Die Gülle vergärt ca. 14 Tage in den Fermentern, danach wird sie in das Endlager gepumpt. Das entstandene Biogas wird ebenfalls in das Endlager geleitet und unter der grünen Doppelmembran-Folie gelagert, bis es zum Blockheizkraftwerk geleitet wird.

Energieträger

Für die Beschickung der Biogasanlage im Energiezentrum werden ausschliesslich Biomasse-Abfälle verwendet. Als Hauptanteil wird vor allem Gülle vergoren. Der Nebenanteil besteht aus Cosubstraten wie Mist, Mühlestaub, Getreideabfällen, Brennereiabfällen, Speiseabfällen sowie Abfällen von Grünguttouren.

Strom

Mit dem in den Fermentern produzierten Biogas wird ein Blockheizkraftwerk (Gasverbrennungsmotor) angetrieben. Dieser Motor treibt einen Generator an, der Strom produziert. Der Strom wird in das lokale EBS-Stromnetz (Elektrizitätswerk Bezirk Schwyz) eingespeist.
Jährlich werden im Biogas-BHWK rund 3 000 000 kWh CO2-neutraler Strom produziert. Dies entspricht ungefähr dem jährlichen Verbrauch von 750 Haushalten.

Abwärme

Der Gasverbrennungsmotor kann das Biogas allerdings nur zu ca. 40 % in Strom umwandeln. Der Rest wird als Abwärme freigesetzt und im Energiezentrum genutzt. Ein Teil der Abwärme wird eingesetzt, um die Gülle in den Fermentern zu erwärmen. Der restliche Anteil wird ins Fernwärmenetz eingespeist. Somit wird fast die gesamte Energie genutzt und ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht.

Gärgülle

Die Gärgülle, welche wässriger ist als unvergorene Gülle, wird zu den Landwirtschaftsbetrieben transportiert und auf den Feldern ausgebracht. Sie besitzt hervorragende Düngeeigenschaft und ermöglicht ein optimales Pflanzenwachstum. Ein grosser Vorteil ist, dass die Gärgülle aufgrund des geringen Ammoniakgehaltes weitaus geruchsneutraler ist als normale Gülle! Durch den geringeren Ammoniakausstoss wird die Umwelt zusätzlich geschont.